KIEL. Sichtlich angetan zeigte sich der Vorsitzende des „Hilfsfonds für im Dienst verletzte Polizistinnen und Polizisten in Not“, (hupf) Andreas Breitner nach einer Besichtigung der Ausstellung „Der Mensch dahinter“ heute im Kieler Rathaus.
„Es ist beeindruckend und bewegend, von den Schicksalen auch vieler Polizistinnen und Polizisten zu lesen, die als Repräsentanten des Staates bundesweit im Dienst körperlich wie seelisch in Mitleidenschaft gezogen worden sind“, so Breitner. Der „HUPF“-Vorsitzende befand sich in Begleitung vom Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Torsten Jäger. Die schleswig-holsteinische GdP, auf deren Initiative der Polizeihilfsfonds vor 23 Jahren gegründet worden war, hat die bundesweit anerkannte Ausstellung nach Kiel geholt. Auch aus persönlichen Gesprächen mit Beamtinnen und Beamten, die bei der Dienstausübung attackiert und schwer verletzt worden seien und deshalb Zuwendungen des Polizeihilfsfonds erhalten hätten, wisse er um deren Gefühlslage, sagte Breitner. „Es gibt wohl keinen Beruf, der rund um die Uhr mit derartig vielfältigen unberechenbaren Gefahrenmomenten und -situationen verbunden ist“, so der ehemalige Innenminister. Vor allem beim Streifen- und Einsatzdienst sei der häufige Kontakt zu Menschen in Extremsituationen eine Besonderheit und häufig Anlass vieler Konflikten, bei denen Polizeibeamtinnen und -beamte körperlich wie seelisch Gewalt erfahren würden. Es sind meist so genannte Alltagseinsätze im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, Streitigkeiten und anderen Störungen, die zu Verletzungen von Einsatzkräften führten. Qua Amt seien Polizistinnen und Polizisten für viele ein Feindbild, so Andreas Breitner. Belastend sei es zudem für Polizistinnen und Polizisten, die Folge von Gewalttaten an anderen oder deren körperliche wie seelische Verletzung verkraften zu müssen, beispielsweise bei Verkehrsunfällen, Totschlags- oder Kindesmissbrauchstaten.
„All dies bildet die Ausstellung in bemerkenswerter Art und Weise ab“, dankte der Vorsitzende des Polizeihilfsfonds und ehemalige Innenminister dem GdP-Landesvorsitzenden Torsten Jäger nach einem knapp eineinhalbstündigen Besuch im Rathaus. Jäger freute sich über das Interesse und den Austausch mit Andreas Breitner: „Diese Ausstellung macht auf ein riesiges Respekt- und Wertschätzungsproblem aufmerksam. Es ist nicht hinnehmbar, dass Menschen in ihrem Beruf beleidigt, verletzt oder verhöhnt werden. Emotional und trotzdem sachlich werden die Probleme benannt. Der Mensch rückt in den Vordergrund!“
Text/Fotos: Thomas Gründemann
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Hilfs- und Unterstützungsfonds für Polizeibeschäftigte und deren Familien in Not e.V.
Thomas Gründemann
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