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„HUPF“-Vorsitzender Andreas Breitner: „Polizistinnen und Polizisten müssen mehr Anerkennung in der Gesellschaft finden“

Andreas Breitner bei der Übergabe der Zuwendung

Kiel - Der Vorsitzende des Hilfs- und Unterstützungsfonds Andreas Breitner, Minister a.D. hat Mitte Juli auf der Polizeistation Flensburg-Mitte einer Polizeibeamtin eine Zuwendung für eine Kur- und Betreuungsmaßnahmen übergeben (Foto).

Die 45-jährige Beamtin war am 26. Mai vergangenen Jahres in Glücksburg gemeinsam mit einem Kollegen zu einer Familienstreitigkeit gerufen worden. Der vermeintliche Routineeinsatz mündete mit einem heftigen Widerstand, bei dem ein unter Alkohol und Drogen stehender Beteiliger einem weiteren eingesetzten Beamten in einer unübersichtlichen Situation unter größtem Widerstand versuchte, die Dienstwaffe zu entreißen. Der erste von zwei Sicherungshebeln an der Waffe war bereits entriegelt. Der renitente Beteiligte beabsichtigte, die Waffe gegen die beiden Beamten einzusetzen und drohte damit, beide zu erschießen. Es gelang den Einsatzkräften schließlich die Situation „umzudrehen“. Die Polizeihauptkommissarin wurde durch diesen Einsatz schwer traumatisiert und musste sich in psychologische Behandlung begeben. Sie war mehr als drei Monate dienstunfähig, wechselte vorübergehend ihre Dienststelle.

Sie erhielt für sich und ihre Familie einen 10-tägigen Kur- und Betreuungsaufenthalt im August in Berchtesgaden in Bayern.

Andreas Breitner zeigte sich berührt von den Schilderungen der traumatisierten Beamtin. Gewalt gegen Polizeibeamte dürfe in der Gesellschaft niemals zur Normalität gehören, unterstrich der Vorsitzende des Polizeihilfsfonds. "Wir stellen die Tat in den Mittelpunkt, aber auch das Opfer - in diesem Fall die beiden Polizisten." Der Erholungsurlaub solle Betroffenen Anerkennung geben. "Aber ich würde mir wünschen, dass in unserer Gesellschaft Polizistinnen und Polizisten als Repräsentanten des Staates viel mehr Anerkennung finden“, sagte der ehemalige Innenminister.


In Schleswig-Holstein hat es nach Angaben des Polizeihilfsfonds im vergangenen Jahr rund 1.300 Gewaltdelikte gegen Polizisten gegeben.


Text/Foto: Thomas Gründemann

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